Die Eltern von Luca sind lange davon ausgegangen, dass „Kirche und Glauben“ nichts mit ihrem Leben zu tun hat. Folgerichtig haben sie ihren Sohn „religionsfrei“ erzogen. Da das Fach „Ethik“ in bayerischen Grundschulen nicht angeboten wird, haben sie ihren Sohn für evangelische Religion angemeldet. Doch schon mit acht Jahren fing Luca an, unbequeme Diskussionen loszutreten.
Kinder fragen nach dem Sinn
Zuerst schien alles ganz harmlos. Luca fragte beim Mittagessen: „Was feiern wir an Ostern?“ Papa Jan antwortete locker: „Wir feiern den Frühling und suchen Ostereier“. Eifrig korrigierte Luca seinen Vater: „Falsch, an Ostern ist Jesus auferstanden. Er war nämlich vorher tot.“ Das wollte Jan so nicht stehen lassen und konterte: „Es ist noch kein Toter wieder lebendig geworden.“ „Doch. Jesus“, behauptete Luca. „Meine Religionslehrerin hat das gesagt und die lügt nicht.“ Luca hatte gemerkt, dass die Religionslehrerin glaubte, was sie den Kindern erzählte und war davon beeindruckt. „Sie hat uns noch mehr erzählt“, verriet Luca. „Nämlich, dass Jesus gestorben ist, damit wir alle nach unserem Tod bei Gott sein können.“ „Das ist Unsinn. Wer stirbt ist tot. Da gibt es nichts mehr.“, entfuhr es Jan. „Doch das stimmt“, trumpfte Luca auf. „und ich will auch, dass es stimmt, denn dann ist der Opa jetzt bei Gott und nicht in seinem blöden Grab.“ Spätestens jetzt merkte Jan, dass Luca sich sehr stark mit diesen Fragen auseinandersetzte und noch immer sehr unter dem Tod seines Großvaters litt. Er merkte auch, dass das Christentum zumindest eine Antwort darauf parat hielt. Auch wenn es nicht seine Antwort war. Doch welche Antwort hatte er selbst? Er wusste es nicht.
Gottesdienstbesuch mit Kindern
Mama Kathrin schlug vor: „Vielleicht sollten wir doch mal alle miteinander wieder in den Gottesdienst gehen und gemeinsam herausfinden, ob an diesem Glauben doch was dran ist.“
Da Jan den Eindruck hatte, mit solchen Fragen an eine Grenze zu kommen, war er nicht abgeneigt, seinem Sohn, zumindest die Möglichkeit zu bieten, sich mit diesen Fragen vor dem Hintergrund des Glaubens auseinanderzusetzen. „Vielleicht ist der Glaube tatsächlich eine Möglichkeit mit solchen Fragen zurecht zu kommen.“, überlegte er.
Jan beschloss, die Anregungen, die der Religionsunterricht bietet, aufzugreifen und positiv mit seinem Sohn zu verarbeiten.
Konfirmation – Startschuss zum Glauben
Als Luca vierzehn Jahre alt war, ließ er sich konfirmieren. Spätestens jetzt wusste er, dass er mehr von diesem Jesus erfahren wollte. Deshalb beschäftigte er sich auch mit der Bibel. Obwohl seine Eltern nicht gläubig sind, unterstützen sie ihren Sohn auf seinem Weg. Luca bringt sich seither im Jugendmitarbeiterkreis seiner Gemeinde ein, übernimmt regelmäßig den Mesnerdienst und ist sicher, dass Jesus auch heute noch eine Bedeutung für die Menschen hat.
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