Medien überfluten unsere Kinder – was kann ich tun?

Medienerziehung, Foto: Lupo / pixelio.de

Medienerziehung, Foto: Lupo / pixelio.de

Luisa (9) und Tim (7) sind Frühaufsteher. Da die Eltern aber wenigstens am Wochenende ausschlafen wollen, gilt in der Familie die Regel, dass sich die Kinder alleine vor den Fernseher setzen und das ZDF-Kinderprogramm anschauen dürfen. Doch als Vater Benno am Sonntagmorgen ausnahmsweise früher aufwachte und deshalb ganz verschlafen ins Wohnzimmer schlurfte, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen: Statt der lustige Zeichenfilm  Coco, der neugierige Affe  flimmerte der Streifen  Halloween – Die Nacht des Grauens
über den Bildschirm.

Dem ZDF war eine Panne unterlaufen. So konnte man das Geschehen später auf verschiedenen Kanälen nachlesen. Doch was sich so beiläufig liest, war für Luisa und Tim ein Schock. Sie saßen ganz verängstigt vor dem Bildschirm und konnten die Bilder nur schwer verarbeiten.

Die Verantwortung für den Medienkonsum liegt bei den Eltern

Auch für Vater Benno war das Ganze ein Schock. Ihm ist schlagartig klar geworden, dass die Verantwortung für das, was die Kinder über die Medien vorgesetzt bekommen, in jedem Fall bei ihm und seiner Frau liegt. Sie als Eltern sollten die Kontrolle darüber, was die Kinder im Fernsehen anschauen nicht aus der Hand geben. Eine plötzliche Programmänderung ist zwar eher die Ausnahme, dennoch sollten die Eltern am besten mit den Kindern gemeinsam fernsehen. Um Grundsatzdiskussionen zu vermeiden, ist es hilfreich wenn sich die Familie einmal in der Woche hinsetzt und das Fernsehprogramm bespricht. Die Kinder dürfen ihre Wünsche äußern und die Eltern legen mit ihnen gemeinsam fest, was angeschaut werden darf.

Die Überflutung durch Medien ist nicht auf den Fernseher beschränkt

Heutzutage schließt die Mediennutzung natürlich auch die digitalen Medien mit ein. Es genügt nicht, das Fernsehprogramm im Auge zu behalten, Eltern müssen sich auch um Smartphones, oder Computer kümmern. Um eine Überflutung zu vermeiden, sollten Eltern ihre Kinder mit Maßen an die Nutzung unterschiedlicher Medien heranführen. So gehören beispielsweise Smartphones nicht in die Hand eines Zweijährigen. Genauso wenig wie Kinder in diesem Alter vor dem Fernseher geparkt werden sollten. Natürlich kann man auch Kinder im Vorschulalter an den Computer heranführen. Aber ein Gerät, das seinen festen Stand etwa im Arbeitszimmer der Eltern hat und an dem das Kind eventuell einmal in der Woche (kann auch weniger sein) den Zugang zu bestimmten Programmen erhält, genügt für Vorschulkinder (nicht für Kleinkinder) durchaus. Ab dem Schulalter kann die Nutzung allmählich erweitert werden. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Kinder durch die Medien überflutet werden, achten Sie am besten darauf, dass die Gesamtnutzung aller Medien eine bestimmte Wochenstundenzahl nicht überschreitet. Wie hoch diese Zahl ist, sollte dem Alter des jeweiligen Kindes angepasst werden.

Weiterführende Infos zum Thema finden Sie hier: Schau hin

oder auch beim Bundesfamilienministerium

Written by Ingrid Neufeld

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