Kinder, Küche und Karriere – wuppt frau mit links, oder?

„Das Bild der Mütter und der Frauen innerhalb einer Familie sei in eine gewaltige Schieflage geraten“, behauptet Coach Corina Schomaker. Sie macht sich Gedanken darüber, was sich in Deutschland künftig ändern muss und was den enormen Druck von den Frauen nehmen kann. „Es gibt kein Falsch und kein Richtig, weil Kinder und Mütter zu verschieden sind. Wir brauchen keine Idealvorstellung, wie wir zu sein haben, sondern wir sollten versuchen, weniger zu vergleichen und mehr in uns hineinzuhorchen, was wir eigentlich für uns wollen.” Corina Schomaker spricht vom neuen Frauen- und Mutterbild. “Gerade in Deutschland ist das Bild der Mütter und der Frauen innerhalb einer Familie in eine gewaltige Schieflage geraten und muss dringend aufgewertet werden.” Was wir an dieser Stelle brauchen und ganz direkt innerhalb der Gesellschaft verändern sollten, verrät Expertin und Coach Corina Schomaker im folgenden Gastbeitrag:

1)     Gleichberechtigung auf allen Ebenen

 Muttersein ist etwas einzigartig Schönes und kann mit nichts auf der Welt verglichen und ersetzt werden. Ebenso Vatersein! Diese Zeit im Leben kommt nie mehr wieder und kann mit allen Facetten ein unglaubliches Abenteuer werden, an das wir bis zum Lebensende mit einem Lächeln im Gesicht zurückdenken sollten. Doch leider ist das Bild der Mütter in Deutschland stark verrutscht in den letzten Jahren und im Zuge der Globalisierung weiter in eine zunehmend fordernde und anspruchsvolle Ecke gedrängt worden. Schneller, höher, weiter – doch was in allen anderen Gesellschaftsbereichen förderlich sein mag, behindert Mütter massiv in ihrer Rolle und erschwert ihnen den Alltag. Kommen Mütter nach ihrer Elternzeit zurück an ihren Arbeitsplatz, so heißt es automatisch, dass sie jetzt in Teilzeit arbeiten. Realistisch gesehen ist das trotzdem der 40h Job, aber in Teilzeit. Unternehmen und Konzerne müssten viel mehr von der Politik verpflichtet werden, Frauen und Männer gleich zu behandeln. Damit ist nicht nur das Gehalt gemeint, sondern auch die Möglichkeit der Elternzeit oder Teilzeitsysteme zu erschaffen und sowohl für Frauen als auch Männer die Kinderkrankentage erhöhen. Wo sehen wir denn heutzutage eine Erleichterung für Working Moms? Eben nicht in der Politik, Gesellschaft oder Konzernchefs, sondern bei Start Ups oder Jungunternehmern.

2)     Die Gesellschaft sensibilisieren

Vor allem die breite Gesellschaft in Deutschland muss für dieses Thema sensibilisiert sein, wenn eine tiefgreifende Veränderung bewirkt werden soll. Nur wenn eine breite Masse das Problem als ein solches erkennt und sich dagegen wehrt, kann Veränderung gelingen. Es wird innerhalb der deutschen Politik immer vom breiten Mittelstand gesprochen, der die Basis für das Land darstellt. Da wird auch unglaublich viel diskutiert, aber wie viel wird umgesetzt? Es fehlen oft die starken Persönlichkeiten, die sich für dieses Thema einsetzen und sich für diese Sache engagieren. Vor allem Schauspielerinnen, Sportlerinnen, weibliche Führungskräfte und Influencerinnen können es schaffen, die breite Masse der Gesellschaft zu erreichen und anzusprechen. Viel zu wenig sind davon sichtbar und hörbar! Wenn die Gesellschaft hier viel mehr wichtige Persönlichkeiten auf Bundesebenen gewinnen würde, könnte auch politisch an den richtigen Hebeln gezogen werden.

3)     Unterstützung auf allen Ebenen organisieren

Ob es der Betriebskindergarten ist, allgemeine offizielle Babysitterangebote, finanzielle Förderungen und Ermäßigungen oder einfach auch die Werbung und Popkultur – der Kampf der Mütter um mehr Entlastung muss gerade in Deutschland auf allen Ebenen geführt und gefochten werden. Nur das Zusammenspiel der genannten Faktoren kann den betroffenen Working Moms helfen, den Alltag leichter und mit weniger Druck zu organisieren, solange keine vollständige Gleichberechtigung auf allen Ebenen vorhanden ist. Es muss der Politik, den Konzernen und Unternehmen viel offensiver und regelmäßiger vor Augen geführt werden. Breite Kampagnen und TV-Werbespots können dabei helfen, das Thema in die Realität zu holen. Nur wenn das Thema permanent präsent ist, kann sich langfristig etwas ändern.

Wer ist Corina Schomaker?

Zur Person:

Corina Schomaker

Corina Schomaker

 

Corina Schomaker / 41 Jahre
Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und Diplom-Freizeitwissenschaftlerin. Sie hat über ein Jahrzehnt in einer führenden Position gearbeitet und dabei nach eigenen Angaben sehr gutes Geld verdient. Sie ist sehr glücklich verheiratet und hat einen Sohn (*07/17) und eine Tochter (*07/20).

Die Redaktion interessiert natürlich, warum Frau Schomaker jetzt als Coach und nicht mehr in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft arbeitet.

Ihre Antwort darauf:

Nach einem Schicksalsschlag wollte ich mich trotz meiner beruflichen Erfolge umorientieren. Meine Mutter ist nach langer Krankheit sechs Wochen vor der Geburt unseres Sohnes verstorben. Ich habe sie während meiner gesamten Schwangerschaft Tag für Tag, Stunde um Stunde sehr eng begleitet. Und dann war ich plötzlich Waise und Mutter ohne Mutter.
Da wurde mir bewusst, dass ich etwas in meinem Leben ändern will.

“Es kommt immer anders, als man plant.”
“Einer kommt, einer geht.”

Schlaue Sprüche hatten viele parat, sie halfen mir jedoch nicht weiter. Was mich in dieser schweren Zeit wirklich aufgebaut hat, waren neben Familie und Freunde ein Coach, der gemeinsam mit mir meine Vision vorangebracht hat und mich zum Weitermachen motivierte, denn Plan B ist keine Option. Der Gedanke auch andere Frauen zu empowern wurde immer stärker, gab mir so viel Energie und brachte mich zum Strahlen. Jeder kann Designer seines Lebens sein und seinen Lifestyle leben, individuell auf ihn zu geschneidert.

Die Redaktion bedankt sich bei Frau Schomaker für ihre interessanten Gedanken, die wir gerne veröffentlicht haben.

Beitragsbild: Urheber: erysipel / pixelio.de

 

Written by Ingrid Neufeld

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