Kitas und ihre Konzepte – jeder macht was er will, oder was?

Kindergarten, Foto: Erich-Westendarp/pixelio.de

Kindergarten, Foto: Erich-Westendarp/pixelio.de

Bisher wurde David von einer Tagesmutter betreut. Doch inzwischen ist er alt genug, um in einen Kindergarten zu kommen. Seine Eltern Max und Esther haben sich umgehört und dabei erfahren, dass es in ihrer Nähe einen Waldkindergarten gibt. Bisher dachten sie, dass es egal ist, welchen Kindergarten ihr Sohn besucht. Doch inzwischen stellen sie fest, dass Kindergärten nach unterschiedlichen Konzepten arbeiten und dabei sehr verschiedene Schwerpunkte haben.

Natürlich gibt es auch für Kindergärten Bildungspläne. Doch gibt es dennoch genug Spielräume um ganz gezielt eigene Schwerpunkte zu setzen. In der Regel wird das vom Träger festgelegt. Worin unterscheiden sich jedoch nun die Kindergärten voneinander?

Der Waldkindergarten

Max und Esther haben sich zunächst den Waldkindergarten genauer angeschaut. Hört sich ja spannend an: Waldkindergarten. Aber was hat so ein Kindergarten mit dem Wald zu tun? Sie waren ganz überrascht als sie feststellten: Eine ganze Menge. Der Kindergarten hat seinen Standort nämlich direkt im Wald. In der Regel bedeutet „Standort“ kein festes Gebäude. Die Kinder sind bei Wind und Wetter im Freien. Es gibt allenfalls einen Bauwagen, der als Notbehelf zum Unterstellen dient. Doch alle spielerischen Aktivitäten finden draußen statt. Wer sein Kind in einem Waldkindergarten anmeldet, sollte dieses Konzept aus Überzeugung mittragen. Ich habe mal von einer Mutter gehört, dass sie, wenn sie im Winter ihr Kind im Kindergarten abliefert, froh ist, selbst wieder nach Hause ins Warme zu können. Diese Einstellung wird sich früher oder später aufs Kind übertragen und das Experiment „Waldkindergarten“ wird möglicherweise nicht gelingen.

Der Montessorikindergarten

Marie Montessori war eine italienische Ärztin und Pädagogin. Auf ihr Wirken geht die sogenannte „Montessoripädagogik“ zurück. Maria Montessori stellte ihre Pädagogik unter den Grundsatz: „Hilf mir es selbst zu tun.“ Sie nimmt sich als Erzieherin zurück und leitet das Kind an, damit es selbst lernt. Es gibt verschiedene Materialien, mit denen Kinder entsprechend gefördert werden können. In Montessorikindergärten haben die Betreuer oftmals eine entsprechende Zusatzausbildung.

Der konfessionelle Kindergarten

Konfessionelle Kindergärten sind entweder evangelisch, oder katholisch und werden von den jeweiligen Kirchen getragen. Im Konzept eines konfessionellen Kindergartens sind in der Regel Wertevermittlung, Erzählen von biblischen Geschichten, das Erlernen religiösen Liedguts, oder gelegentliche Gottesdienstfeiern festgeschrieben.

Max und Esther haben bei ihrer Kindergartenrecherche herausgefunden, dass es noch einige mehr Einrichtungen mit eigenen Kindergartenkonzepten gibt. Manche arbeiten nach dem Konzept der offenen Arbeit, andere haben als Kneipp-Kindergarten ganz besonders die Gesundheit der Kinder im Blick. Wieder andere nennen sich Musikkindergarten, oder sie sind ein mehrsprachiger Kindergarten.

Doch welcher Kindergarten letztlich der Richtige ist, hat sehr viel mit dem eigenen Bauchgefühl zu tun. Manchmal auch nur damit, welche Kita gerade einen Platz frei hat. Meist machen die Eltern die Erfahrung, dass ihr Kind sich dann im Kindergarten wohl fühlt, wenn die „Chemie“ mit den Erziehern stimmt und wenn das Kind dort Freunde findet. Max und Esther haben sich schließlich für den Kindergarten gleich in ihrer Nähe entschieden. Es ist ein evangelischer Kindergarten. Weil David seine Erzieherin mag und Papa und Mama begeistert von den anderen Kindern erzählt, sind sich Max und Esther sicher, den richtigen Kindergarten ausgewählt zu haben.

Written by Ingrid Neufeld

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