Vater sein ist manchmal schwer – Vor allem wenn der Nachwuchs auf die schiefe Bahn gerät

Foto: Konstantin Gastmann / pixelio.de

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Im NSU-Prozess, der nun schon seit längerem die Öffentlichkeit beschäftigt, sagte jetzt der Vater von Uwe Mundlos aus.

NSU-Verbrecher Uwe Mundlos war schüchternes Kind

Der Mathematiker und Informatikprofessor im Ruhestand, Siegfried Mundlos, beschrieb seinen Sohn als schüchternen Jungen, der seinen behinderten Bruder liebevoll umsorgte. Er war gut in der Schule, gab anderen Nachhilfe und schenkte schon mal einer alten Frau einen Blumenstrauß. Uwe Mundlos war ein vorbildliches Kind, eines auf das die Eltern stolz sein konnten. Trotzdem wurde er zum Mörder. Irgendetwas musste irgendwann aus dem Ruder gelaufen sein, so dass sich der erwachsene Uwe Mundlos zum Türkenhasser und Serienmörder entwickelte. In den Jahren von 2000 bis 2007 gehörte er zum Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), gemeinsam mit Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Inzwischen lebt Uwe Mundlos nicht mehr. Er hatte sich 2011 genauso wie Böhnhardt erschossen, als sie nach einem Banküberfall ins Visier der Polizei gerieten.

Mörder – trotz gut bürgerlichem Elternhaus

Ein solches Ende wünschen sich Eltern für ihre Kinder niemals. Ein Blick auf den Vater belehrt uns allerdings, dass es anscheinend nicht einfach darauf ankommt, aus einem gutbürgerlichen Elternhaus zu stammen. Siegfried Mundlos ist Mathematiker und Informatikprofessor. Er hätte wohl niemals gedacht, dass ausgerechnet sein Sohn zum Mörder werden könnte.

Wir sollten uns hüten, mit Fingern auf diesen Vater zu zeigen. Er weiß nicht, wo der Sohn die falsche Abzweigung genommen hat, was irgendwann schief gelaufen ist. Vielleicht könnte der Sohn diese ungeklärte Frage beantworten, vielleicht aber auch nicht. Es sind sicherlich viele Faktoren, die aus dem Sohn, der aus gut bürgerlichem Hause stammt, einen Mörder gemacht haben.

Zum rechtschaffenen  Menschen erziehen:  Geht das überhaupt?

Für uns wäre es einfacher, es gäbe eine eindeutige Antwort. Leider gibt es in der Erziehung keine eindeutige Antwort. Erziehung gelingt nicht durch eine starre Logik, nach dem Motto, wenn man eine bestimmte Methode umsetzt kommt auch das ideale Kind heraus.

Erziehung ist das Ergebnis vieler einzelner Faktoren. Meiner persönlichen Erfahrung nach zeichnet sich allerdings eine rote Linie ab: Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch, und zwar von Anfang an. Reden Sie schon mit Ihrem Baby und behalten Sie das bei bis hinein ins Erwachsenenalter. Wenn Sie mit Ihrem Kind im Gespräch bleiben, haben Sie die optimale Möglichkeit, Einfluss auf Ihr Kind zu nehmen. Entwickeln Sie Ihre eigene Sensibilität für die jeweilige emotionale Situation, in der sich Ihr Kind gerade befindet. Dann können Sie darauf reagieren und Ihr Kind aus einer möglichen Sackgasse leichter wieder herausholen. Ob Erziehung gelingt, oder nicht, darauf gibt es keine Garantie. Aber sicherlich  gibt es „gute Möglichkeiten“ mit Kindern umzugehen und auch weniger gute. Finden Sie heraus, welche Möglichkeit für Sie und Ihr Kind die beste ist.

 

Written by Ingrid Neufeld

Die Autorin Ingrid Neufeld betreibt als Erzieherin mehrere pädagogische Blogs. Sie schreibt für Eltern und für alle, die mit Kinder zu tun haben. Zudem hat sie mehrere Kinderbücher veröffentlicht. Auf diesem Blog will sie Väter bei ihrer Erziehungsarbeit unterstützen. - Sie sind jetzt neugierig geworden und wollen wissen, was sie für Sie und Ihr Unternehmen tun kann? Dann sind Sie herzlich auf die Seite www.textdrechslerei.de eingeladen!

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