Eltern von Babys sind mit Recht besonders besorgt, wenn es um schadstofffreies Spielzeug für ihr Kind geht. Die Gesundheit eines Säuglings ist naturgemäß noch anfälliger als die eines größeren Kindes. Deshalb achten Eltern in der Regel gerade bei Spielzeuge, die dafür gedacht sind, dem Baby beim Zahnen zu helfen, darauf, dass die Sachen ohne Giftstoffe hergestellt sind.
Firma Lässig stellte giftiges Spielzeug her
Die Wirtschaftssendung „plusminus“ im Ersten Deutschen Fernsehen strahlte am 22.10.2014 einen Bericht aus, in dem darauf hingewiesen wurde, dass die Firma Lässig ein schadstoffhaltiges Spielzeug-Reh hergestellt hat, das Babys beim Zahnen helfen soll und an dem Babys natürlich dauernd herumschlecken. Das Reh „Lela“ enthält eine Konzentration an Nitrosaminen, die alle zulässigen Grenzwerte um ein 22-faches übersteigt und Krebs verursachen kann. Nachdem die Behörden eine Rücknahme empfohlen hatten, wurden von 10.000 im Handel befindlichen Tieren rund 5000 zurückgegeben. Der Rest befindet sich noch im Umlauf. Vor allen Dingen sind die Eltern selbst nicht informiert worden. Aus diesem Grund ist es möglich, dass sich auch in Ihrem Haushalt noch eine solche „Zahnhilfe“ befindet.
Hersteller sieht keinen Grund für eine Verbraucherwarnung
Die Marktüberwachungsbehörde des Landkreises Darmstadt-Dieburg sieht „keine akute Gesundheitsgefährdung“ und deshalb keine Notwendigkeit, Verbraucher zu warnen. Der Hersteller selbst verweist auf Nachfrage des Senders darauf, dass die Behörden den Vorgang als abgeschlossen betrachten. Damit sieht er sich nicht mehr in der Verantwortung.
Nach Recherchen des Wirtschaftsmagazins ist das Reh nach wie vor im Handel zu haben. Für Eltern ist das keine Beruhigung. Immerhin sind die Schadstoffe krebserregend. Nach meiner eigenen Recherche scheint das Reh allerdings aus dem Verkauf genommen worden zu sein. Jedenfalls habe ich nur noch fehlerhafte Weiterleitungsseiten entdeckt und auf einer Seite stand klar und deutlich „nicht mehr lieferbar, es ist nicht sicher, wann das Produkt wieder geliefert werden kann“. Das lässt zumindest hoffen, dass dieses eine Produkt nicht mehr im Handel ist. Trotzdem bleibt die Frage: Welche Produkte sind noch unerkannt im Gebrauch, ohne dass Eltern wissen, dass es schadstoffbelastet ist? Das heißt für uns alle: Noch genauer hinschauen. Trotzdem können wir natürlich nicht immer und alles überprüfen. Eigentlich sollten wir uns auf die Hersteller verlassen können. Schade, dass das nicht immer der Fall ist.