Patrick und Ute bekommen ihr erstes Kind. Ute ist ganz aus dem Häuschen und kann gar nichts anders mehr denken als an das neue Leben, das in ihr heranwächst. Bei Patrick ist das anders: Er hat ein mulmiges Gefühl und weiß nicht so recht was jetzt auf ihn zukommt. Trotzdem geht er mit zu den Schwangerschaftsvorbereitungen und unterstützt seine Partnerin in der Schwangerschaft. Als Baby Jan auf die Welt kommt, ist Patrick genauso glücklich wie seine Frau. Dennoch traut er sich kaum, das Baby auf den Arm zu nehmen. In den ersten Wochen zu Hause überlässt er es lieber Ute, das Baby zu versorgen, es zu wickeln und zu beruhigen.
Dazu kommt, dass er einen stressigen Job hat. Er vermisst die ruhigen Abende mit seiner Frau. Wenn er jetzt nach Hause kommt, warten ein unaufgeräumter Haushalt und ein oft schreiendes Baby auf ihn. Deshalb flüchtet er manchmal zu einem Männerabend mit seinen Freunden. Ute fühlt sich zunehmend alleine gelassen. Sie muss ein Baby versorgen, ein kleines Menschlein mit Bedürfnissen, die auch sie nicht immer kennt. Hat das Baby Hunger, oder wird es doch krank? Schreit es, weil ihm etwas fehlt, oder weil es sich langweilt? Auch eine junge Mutter braucht Übung um herauszufinden, weshalb das Baby schreit. Sie ist ja nicht als Mutter auf die Welt gekommen. Nur weil sie sich um das Baby kümmert, weiß sie letztlich was ihm fehlt. Diese Erfahrung ist jedoch nicht auf die Mutter begrenzt, auch der Vater kann eine solche Antenne entwickeln. Darum liebe Väter: Bringt euch von Anfang an ein.
Der Mann wird zum Familienvater
Die neue Rolle von Patrick ist die eines Familienvaters. Wo er vorher mit seiner Partnerin den Abend genießen konnte, wartet jetzt ein zusätzliches Familienmitglied. Dieses Mitglied ist kein Verwandter der Partnerin, sondern hat eine Beziehung zu beiden Elternteilen. Patrick kann mit seiner Partnerin über seine Unsicherheit im Umgang mit dem Säugling sprechen, sollte aber dennoch auf das Baby zugehen. In der Praxis heißt das, dass er von Anfang an in den Wickeldienst einbezogen werden sollte. Am besten ist es, wenn er in der Baby-Anfangszeit Urlaub hat und alle Pflichten rund ums Baby hautnah mitbekommt. Er darf auch nachts mal aufstehen und sich ums Baby kümmern. Wenn es gestillt ist, kann er es herumtragen bis es wieder einschläft. Dadurch bekommt auch die Mutter ein bisschen mehr Schlaf ab.
Natürlich mag es abends spannender sein, mit Freunden wegzugehen. Patrick hat jedoch begriffen, dass seine Prioritäten jetzt woanders liegen und in Absprache mit seiner Frau einen Abend in der Woche für seine Freunde vorgesehen. Natürlich hat auch Ute das Recht einmal in der Woche einen Abend mit Freundinnen zu verbringen. An diesem Abend liegt der Babysitterdienst bei Patrick. Er geht nun viel entspannter mit Jan um. Patrick findet sich langsam in seine neue Rolle ein. Auch wenn es ihm schwer fällt, abends aufzuräumen, statt mit Freunden um die Häuser zu ziehen. Aber die Belohnung ist es ihm wert: Eine glückliche und ausgeglichene Familie.
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