Auch die Mörder von Paris hatten Eltern. Was bedeutet es für wohl für Eltern, wenn das eigene Kind zum Mörder und Totschläger wird? Für die meisten Eltern ist eine solche Vorstellung der blanke Horror. Man wünscht sich für das eigene Kind nur das allerbeste. War das bei den Attentätern von Paris genauso?
Es handelte sich dabei um junge Menschen, die sich ihren Halt im Leben offenbar in islamistischen Kreisen suchten. Junge Menschen sind beeinflussbar. Sie suchen Werte und Vaterfiguren, die ihnen Vorbild sein können. Die Attentäter haben diese Vaterfigur wohl in Hasspredigern gefunden. Ob ihre Eltern über diesen Weg entsetzt sind, weiß ich nicht.
Was aber können Eltern tun, um die eigenen Kinder daran zu hindern, einen falschen Weg einzuschlagen?
Kinder brauchen eine Vaterfigur
Dringend notwendig ist es für Kinder, dass sie einen Vater haben, den sie bewundern. Das gilt auch für Eltern, die sich getrennt haben. Wenn zwei Partner nicht mehr denselben Weg gemeinsam gehen wollen, bedeutet das nicht, dass sich der Vater von den Kindern trennt. Er bleibt der Vater dieser Kinder, auch bei einer Trennung. Väter, die sich trennen, haben eine besondere Verantwortung. Denn sie können ihren Kindern den fairen Umgang mit der früheren Partnerin vorleben. Sie können zeigen, was es bedeutet, Dinge, die schwierig sind, ohne Hass zu regeln. Auch das macht einen starken Vater aus. Vater sein bedeutet nicht nur mit den Kindern die Sonnenseiten zu erleben, nicht nur das gemeinsame Fußballspiel, der Kinobesuch und der tolle Wochenendausflug. Vater sein heißt auch, bei den Hausaufgaben Ansprechpartner sein, oder das schwierige Gespräch mit dem Lehrer zu übernehmen.
Als Vater Verantwortung übernehmen
Kinder brauchen Eltern, die Regeln vorgeben und die darüber wachen, dass diese Regeln auch eingehalten werden. Das können Väter oft ganz besonders gut. Bei Vätern reicht oft der Satz: „Fabian mach deine Hausaufgaben“, um den Sprößling an die Hausaufgaben zu bekommen. Bei der Mutter würde der Sohn erst eine langwierige Diskussion anfangen. Beim Vater traut er sich das nicht. Deshalb sind Väter in der Erziehung sehr wichtig. Die Mütter sind nach wie vor diejenigen, die zeitlich mehr in die Erziehung involviert sind. Wer Tag für Tag ständig damit konfrontiert ist, sich gegen Heranwachsende durchsetzen zu müssen, drückt manchmal auch ein Auge zu. Kinder wissen das. Sie nützen das schamlos aus. Deshalb können Väter für Mütter eine wertvolle Hilfe sein. Unterstützen Sie als Vater Ihre Frau. Zeigen Sie in der Erziehung Flagge. Übernehmen Sie es, Anweisungen zu geben, oder Regeln zu kontrollieren. Schauen Sie die Hausaufgaben nach und lassen Sie es Ihrem Kind nicht durchgehen, wenn es Aufforderungen der Mutter ignoriert. Auch dann nicht, wenn Sie eigentlich anderer Ansicht sind. Diese unterschiedlichen Ansichten sollten Sie miteinander klären und nicht auf dem Rücken des Kindes austragen.
Bei Überforderung Hilfe holen
Wenn Sie als Eltern spüren, dass Ihnen die Erziehung übern Kopf wächst, -egal, ob es sich dabei um das permanente Schreien eines Kleinkinds, oder um die andauernde Grenzüberschreitung Ihres Teenies geht, – dann scheuen Sie sich nicht, sich Hilfe zu holen. Dazu sind Erziehungsberatungsstellen da, die es sicherlich auch an Ihrem Wohnort gibt. Denken Sie nicht, dass es nur Ihnen so geht. Viele Eltern haben ein Problem mit ihren Kindern. Sich dabei helfen zu lassen, ist keine Schwäche. Im Gegenteil, es wäre eine Schwäche, auf Hilfe zu verzichten. Wenn mein Auto nicht richtig funktioniert, hole ich mir auch Hilfe bei einem Mechaniker. Einfach, weil er etwas davon versteht. Deshalb macht es Sinn, sich von Menschen helfen zu lassen, die etwas von Erziehung verstehen.