Erziehungsvorstellungen gibt es fast so viele, wie es unterschiedliche Pädagogen gibt. Namen mit denen wir bestimmte Vorstellungen verbinden sind beispielsweise Maria Montessori, oder Pestalozzi. Heutige Pädagogen versuchen oft, sich aus jeder Richtung das herauszunehmen, das ihnen am besten erscheint. Das ist natürlich klug. Es hat nur einen Denkfehler: Das Beste ist immer subjektiv. Darum tut jeder Erzieher gut daran, für sich selbst ein Gerüst zu finden, an dem er sich ohne Punkt und Komma halten kann.
Ein solches Gerüst finden wir im Glauben. Nicht jeder kann dies nachvollziehen. Deshalb will ich mich im Folgenden damit auseinandersetzen, was Eltern davon haben, wenn Sie sich entscheiden, ihre Kinder im christlichen Glauben zu erziehen.
1. Daran kann ich mich halten.
Menschen, die christliche Vorstellungen in ihre Erziehung einfließen lassen, wissen woran sie sich halten können. Die zehn Gebote sind ja keine „Ver“-bote, sondern vielmehr Richtlinien, die das Leben sehr erleichtern. Denn was ich nicht darf, das darf der andere auch nicht. Es werden also Grenzen auf beiden Seiten aufgezeigt. Das hat für mich als Eltern natürlich auch Konsequenzen, denn wenn ich vom Kind verlange, dass es mich nicht anlügt, so muss ich mich ebenfalls an dieses Gebot halten. Es zwingt mich in eine Vorbildrolle, die ich als Vater, oder Mutter aber sowieso zu erfüllen habe.
2. Grenzen setzen ist einfacher
Grenzen aufzustellen fällt leichter und es ist für das Kind einsehbarer, weshalb es diese einhalten soll.
3. Nicht alles ist machbar
In einer Welt, in der alles machbar erscheint, zeigt das Christentum klar auf: Alles liegt in Gottes Hand. Wir müssen nicht überall selber die Kontrolle behalten.
4. Kinder loslassen ist leichter
Kinder müssen erleben dürfen, dass Eltern sie loslassen. Das ist für Eltern oft ein sehr schmerzhafter Schritt. Eltern, die selber jedoch wissen, dass es Gott gibt, der das eigene Kind beschützt, haben hier einen klaren Vorteil: Sie können im Gebet ihr Kind loslassen. Mir hat das immer sehr geholfen.
5. Rituale sind wichtig
Das abendliche Vorlesen erschöpft sich nicht in der Gute-Nacht-Geschichte sondern wird erweitert zum gemeinsamen Gebet.
6. Gottesdienst wird zum Familienerlebnis
Kinder erleben es als Gewinn, wenn die Eltern mit ihnen gemeinsam einen Gottesdienst besuchen. Zudem sind sie unglaublich stolz, wenn sie selber im Rahmen des weihnachtlichen Familiengottesdienstes einen Engel, oder einen Hirten spielen dürfen und die Eltern dabei sind und zuschauen.
7. Gottesdienst lehrt Ruhe
Kinder, die es gewöhnt sind, am Sonntag in der Kirche auch mal ruhig dasitzen zu müssen, kommen auch im Alltag eher zur Ruhe.
8. Ausbildung der sogenannten “Soft Skills”
Soziale Fähigkeiten werden in der Gesellschaft als durchaus wichtig eingeschätzt. Nirgendwo werden diese Fähigkeiten besser ausgebildet als in christlichen Gemeinschaften.
9. Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen
Kinder, die christlich erzogen werden, übernehmen häufig frühzeitig Verantwortung. Sie engagieren sich als Kindergruppenleiter, oder singen im Jugendchor.
10. Eine christliche Erziehung ist eine Grundlage fürs Leben
Häufig kommen diese Kinder auch leichter durch die Pubertätszeit und entwickeln eine besondere familiäre Bindung. (Jedenfalls konnte ich das bei etlichen inzwischen erwachsenen Kindern beobachten).