Lukas ist ein moderner Vater. Nachdem seine Frau Caro nach Ablauf der Mutterschutzzeit wieder zu arbeiten begonnen hat, übernahm Lukas Vollzeit-Vaterpflichten. Er plant ein Jahr ganztags zu Hause zu bleiben und ein weiteres Jahr Elternzeit so aufzuteilen, dass er nur 30 Wochenstunden arbeiten wird. Für Caro ist das eine ideale Lösung, denn sie wurde schwanger, als sie gerade ihre erste Stelle nach dem Studium angenommen hatte. So kann sie nun nach Ablauf des Mutterschutzes ihre berufliche Karriere fortsetzen.
Für Lukas bedeutete das zunächst ein hartes Ringen mit seinem Vorgesetzten, der jedoch letztlich nachgab. Trotzdem ist ihm ein wenig mulmig zumute, weil er nicht weiß, ob sich diese Entscheidung langfristig auf seine Karriere auswirken wird.
Elternzeit für Väter ist für Unternehmen häufig ein Dorn im Auge
Väter, die sich in erster Linie um die Familie kümmern und erst in zweiter Linie um ihre Arbeit, werden von den Unternehmen kritisch betrachtet. Für einen Arbeitgeber zählt der Arbeitnehmer, der sich bedingungslos fürs Unternehmen einsetzt. Junge Väter, die ihren Kopf zu Hause bei der Familie haben, verlieren in den Augen eines Arbeitgebers an Attraktivität. Das sollten junge Väter wissen, wenn sie sich für die Elternzeit entscheiden. Umso mehr junge Väter allerdings eine Elternzeit in Anspruch nehmen, umso normaler wird es jedoch für die Unternehmen. Wenn solche Väter später in Führungspositionen tätig sind, wissen sie um die Bedeutung und Wichtigkeit humaner Arbeitszeiten für Familien. Vielleicht ändert sich dadurch etwas in unserer Gesellschaft. Junge Väter müssen zusammenhalten und sich für eine menschlichere Gesellschaft einsetzen. Es geht ja nicht nur um die Akzeptanz von Elternzeit.
Flexible Arbeitszeiten für Familien sind notwendig
Es geht ja auch darum, dass Arbeitgeber akzeptieren, wenn Eltern zu Hause sein müssen, weil Kinder krank sind und Betreuung brauchen, oder weil etwas anderes Unvorhergesehenes passiert ist. Es muss möglich sein, auch zeitlich auf Kinder reagieren zu können. Deshalb brauchen wir nicht nur die Elternzeit, sondern auch flexible Arbeitszeiten für alle Eltern mit Kindern.
Caro und Lukas stehen noch am Anfang ihrer Elternschaft und genießen ihr Baby. Lukas hat eine solide Beziehung zu seinem Sohn aufgebaut und freut sich, dass so etwas überhaupt möglich ist. Er möchte die Zeit mit seinem Kind nicht mehr missen. Wenn er mit dem Kinderwagen durch die Siedlung schiebt, ist er stolz auf seinen Sohn. Sogar das Windeln wechseln klappt inzwischen sehr gut. Er geht einkaufen, versorgt das Baby und freut sich, wenn es ihm gut geht. Für die Zeit nach dem ersten Geburtstag seines Sohnes suchen die Eltern einen Krippenplatz, denn dann wird Lukas halbtags arbeiten und anschließend für den Kleinen da sein.