Mein Kind will nicht aufräumen – Wie Sie Ihr Kleinkind für das Aufräumen begeistern

Spielzeug

Foto: Uwe-Jens Kahl/pixelio.de

„Unser Daniel ist vor kurzem drei Jahre alt geworden. Er liebt es, sein Spielzeug im ganzen Zimmer zu verstreuen. Obwohl er schon ganz gut versteht, dass alle Dinge ihren festen Platz haben, weigert er sich, irgendetwas wieder aufzuräumen. Was können wir tun?“ Diese Frage beschäftigt Vater Manuel und bringt ihn immer wieder zum Schwitzen. Er sieht seinen volljährigen Sohn schon als Messie enden. Doch Daniel ist noch klein und seine Verweigerungshaltung gegenüber dem Aufräumen durchaus normal.

Mit Erfolgserlebnissen zum Aufräumen motivieren

Wenn Daniel weiß, dass Dinge ihren festen Platz haben, ist das schon ein großer Fortschritt. Der Befehl: „Räum deine Sachen, mit denen du gespielt hast, wieder auf“, ist allerdings eine Überforderung für einen Dreijährigen. Dieser Befehl ist viel zu komplex, so dass er von einem dreijährigen Kind noch nicht verstanden werden kann. Stattdessen können Sie die Aufgabe in viele kleine Schritte herunterbrechen. Reichen Sie Ihrem Kind einen Baustein und sagen dazu: „Schau her, hier ist ein Baustein. Weißt du wohin dieser rote Baustein gehört?“ Dabei können Sie häufig beobachten, dass das Kind freudestrahlend den Baustein nimmt und ihn an seinen Platz legt. Es freut sich, dass es diesen Befehl ausführen kann. So erziehen Sie Ihr Kind zur Ordnung und vermitteln ihm gleichzeitig ein Erfolgserlebnis. Natürlich ist es mühsam, auf diese Weise das gesamte Spielzeug wieder aufzuräumen. Doch Erziehung ist niemals einfach.

Das Aufräumen zum Spiel machen

 Sie können auch ein zusätzliches Spiel daraus machen und etwa sagen: „Der Clown gehört unters Bett“, worauf ihr Kind sicherlich sofort widerspricht. Dann geben Sie ihm den Clown und bitten es, diesen selbst aufzuräumen. Das kann natürlich genauso mit anderen Gegenständen fortgesetzt werden.

Auch wenn Kinder langsam älter werden, ist das Aufräumen immer wieder ein heikles Thema. Für Kinder ist Spielen etwas Spaß bringendes, während Aufräumen mit Anstrengung einhergeht. Jeder Mensch hat lieber Spaß. Auch Kleinkinder. Deshalb macht es Sinn, das Aufräumen in ein Spiel zu verwandeln, oder mit einem beschwingten Lied, aus dem Aufräumen ein besonderes Highlight zu machen. Aus Erfahrung weiß ich, dass Kinder mit Liedern viel eher zum Aufräumen motiviert werden können. Zudem markiert das Lied auch das Ende der Spielzeit und zeigt, dass jetzt etwas anderes kommt. Das Mittagessen etwa, oder die Schlafenszeit.

Hier empfehle ich mal zwei Lieder, die im Kindergarten- und Krippenbereich gerne gesungen werden.

Aufräumen, aufräumen alle helfen mit,

der Daniel hilft, der Papa hilft, die Mama hilft,

Aufräumen, aufräumen alle helfen mit.

Zweites Lied:

Die Spielzeit ist zu Ende

Aufgeräumt wird jedes Spiel

Und wir helfen zusammen

Dann wird’s keinem zu viel

(nach der Melodie: „Kommt ein Vogel geflogen“)

Für das tägliche Aufräumen gilt dasselbe wie überhaupt für die Erziehung: Bleiben Sie gelassen und vor allem geduldig. Viele Eltern wollen zu viel und das möglichst sofort. Bedenken Sie den Entwicklungsstand Ihres Kindes. Lassen Sie Ihren Dreijährigen Kleinkind sein. Dazu gehört auch, nicht alles zu verbissen zu sehen. Entspannen Sie sich. Dann gelingt auch das schwierige Thema Aufräumen. Vielleicht nicht sofort. Aber bestimmt bald.

Written by Ingrid Neufeld

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