Hilfe mein Kind will nicht lernen – was kann ich tun?

Lernen mit Spaß

Mit Spaß lernen

Finn ist ein aufgeweckter 9-jähriger. In der Regel hat er viele Flausen im Kopf, vom Lernen hält er dagegen nicht so viel. Die Eltern wissen, dass es jetzt auf’s Halbjahreszeugnis zugeht und sehen den Noten mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. Sie kennen ihren Sohn und vor allem auch seine bisherigen Leistungen in der Schule. Eigentlich wollen sie, dass ihr Sohn auf’s Gymnasium geht. Aber was, wenn die Noten nicht stimmen?

Entwicklung eines Kindes hängt nicht von Noten ab

Das obige Szenario kennen Sie nur allzu genau? Dann möchte ich Ihnen folgendes sagen: Machen Sie sich nicht allzu große Sorgen. Auch wenn Ihr Sohn in diesem Jahr den Sprung auf’s Gymnasium nicht schafft, so hat er doch die Möglichkeit, es nächstes Jahr noch einmal zu versuchen, oder auch später über die Fachoberschule zum Abitur zu gelangen. In Deutschland gibt es viele verschiedene Möglichkeiten das Abitur zu erreichen, oder zumindest die Fachhochschulreife. Mit der Intelligenz Ihres Kindes haben die schulischen Noten nur bedingt zu tun. Gehen Sie es gelassen an. Nehmen Sie sich und Ihrem Kind den Druck. Reden Sie offen mit Ihrem Kind und sagen Sie ihm, dass es nicht schlimm ist, falls es den Übertritt nicht schafft. Manche Kinder wachen dann von ganz alleine auf und wollen auf einmal auf’s Gymnasium gehen. Wenn Ihr Kind nicht dazugehört, dann lassen Sie ihm den Freiraum, den es braucht. Es entwickelt sich eben anders. Wir müssen unseren Kindern zugestehen, dass sie keine Maschinen sind und unterschiedliche Entwicklungszeiten benötigen.

Helfen Sie Ihrem Kind, lernen zu lernen

Vielleicht hat Ihr Kind jedoch ein ganz anderes Problem: Es weiß nicht, wie lernen eigentlich geht. Sie lachen? Erinnern Sie sich an Ihre eigene Kindheit zurück und überlegen Sie, ob es Ihnen nicht ähnlich ergangen ist. Wiederholen Sie gemeinsam mit dem Kind den Stoff. Bedenken Sie dabei, dass Menschen dann am Intensivsten lernen, wenn das Lernerlebnis mit Emotionen verbunden ist. Schaffen Sie positive Emotionen. Motivieren Sie Ihr Kind zum Lernen. Freuen Sie sich auch über kleinste Erfolge. Das heißt nicht, dass Sie bei jedem Buchstaben, den das Kind in sein Heft malt in Freudenrufe ausbrechen. Im Gegenteil: Eine Übertreibung hilft Ihrem Kind nicht weiter. Freuen Sie sich dann, wenn Ihr Kind wirklich einen Schritt weitergekommen ist. Wenn es beispielsweise eine Rechenaufgabe alleine, ohne Hilfe gelöst hat – vorausgesetzt ihr Kind konnte das bisher nicht.

Mit Wissensdrang zum Lernen motivieren

Kleine Kinder sind neugierig. Sie wollen alles wissen. Nutzen Sie das für die häusliche Lernstrategie aus. Machen Sie das Lernen spannend. Erklären Sie, dass das Lösen einer Rechenaufgabe dem Lösen eines Rätsels gleichkommt. Lassen Sie Ihr Kind in Sachkunde nicht nur die verschiedenen Nadelbaumarten auswendig lernen, sondern erkunden Sie mit Ihrem Kind, welche Nadelbäume  es in Ihrer Gegend gibt. Vielleicht sogar im eigenen Garten. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Entdecken Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Schätze des Wissens. Schaffen Sie eine Atmosphäre, die die Neugier Ihres Kindes anstachelt. Die Motivation zum Lernen ist uns eigentlich angeboren. Wir müssen sie nur wieder finden, wenn sie unter Druck und Lehrplänen verschwunden ist.

Written by Ingrid Neufeld

2 comments on “Hilfe mein Kind will nicht lernen – was kann ich tun?
  1. Ich finde Ihren Beitrag sehr ansprechend. Endlich mal jemand, der nicht den Pisa-Studien-Druck auf seine Kinder überträgt. Meine mangelnde Lernbegeisterung als Kind hielt bis zum Abitur an. Bestanden habe ich alles, aber eben nur mäßig, weil ich zum Lernen einfach keine Lust hatte. Der Ehrgeiz packte mich jedoch dann im Studium. Dieses schloss ich mit Begeisterung am Lernen mit 1,x ab. Ja, ich kann Ihnen nur beipflichten: jedes Kind macht seinen Weg!

    • Super! Dann haben Sie beste Voraussetzungen, um Ihren eigenen Kindern genau den Raum für die persönliche Entwicklung zu lassen, den sie brauchen. Viel Kraft dabei!

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