Simone liebt es, wenn sich ihre Mutter Marlies mit ihr beschäftigt. Am liebsten den ganzen Tag. Für sie ist es das Größte, wenn die Mutter mit ihr auf dem Fußboden liegt und mit ihr gemeinsam Autos herumschiebt, oder mit Puppen spielt. Kaum steht sie jedoch auf, um sich mit etwas anderem zu beschäftigen, ist Simone sofort auch mit dabei und hängt ihr buchstäblich am Rockzipfel.
Anfangs hat Marlies es sehr genossen, dass Simone auf Schritt und Tritt „bemuttert“ werden wollte. Inzwischen häufen sich jedoch die Tage, an denen sie sich regelrecht genervt fühlt. Stöhnend stellt sie sich immer öfter die Frage:
„Wie lernt mein Kind, allein zu spielen?“
Aber dann überfällt sie sofort ein schlechtes Gewissen, denn schließlich will sie eine „gute Mutter“ sein und sich um ihr Kind liebevoll kümmern.
Allerdings ist es völlig überflüssig, dass sie ein schlechtes Gewissen hat, denn Kinder dürfen und müssen auch alleine spielen.
Doch welche Tricks gibt es, damit Kinder lernen, alleine zu spielen?
1. Geben Sie Ihrem Kind Sicherheit
Simone braucht die Geborgenheit, die ihm die Nähe der Mutter vermittelt. Wenn Marlies das Zimmer verlässt, hat sie unbewusste Verlustängste. Darum hilft es Ihrem Kind, wenn Sie in Sichtweite bleiben. Wenn Sie beispielsweise im Wohnzimmer einen Brief schreiben, wird es gerne in Ihrer Nähe alleine spielen.
2. Geben Sie feste Spielzeiten vor
Wenn Sie den Tagesablauf strukturieren und feste Zeiten für das gemeinsame Spiel einplanen, kann sich Ihr Kind darauf einstellen. Erklären Sie ihm, dass es eine Zeit gibt, in der sie gerne mit ihm zusammen spielen, aber dass Sie auch Zeit brauchen, um anderes zu tun. Wenn Ihr Kind zu Ihnen kommt und spielen möchte, obwohl Sie nicht dazu bereit sind, hilft es, wenn Sie einen Wecker stellen und Ihrem Kind versprechen: Sobald der Wecker schellt, habe ich Zeit für dich. Bitte gedulde dich solange.
3. Beobachten Sie Ihr Kind
Manchmal spielt Simone völlig hingebungsvoll und versunken. Wenn Marlies ihre Tochter allein mit ihren Bausteinen sieht, tut sie ihr leid und sie denkt manchmal, sie müsste sich zu ihr setzen und ihr zeigen, wie sie die nächsten Steine verbauen sollte. Richtig ist es jedoch, sie auf gar keinen Fall zu stören. Simone muss selbst ausprobieren. So lernt sie mit dem Material umzugehen und zudem sich selbst zu beschäftigen.
4. Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu
Schon ab ungefähr zwei Jahren kann Ihr Kind rund dreißig Minuten alleine spielen. Kindergartenkinder sind also durchaus in der Lage sich selbst zu beschäftigen. Eine andauernde Unterhaltung durch die Eltern wirkt dabei eher kontraproduktiv.
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