Geschwisterkinder – Wie Sie als Eltern allen Kindern gerecht werden

spielende Kinder nicht erkennbar von mirAus Erzählungen früherer Zeiten können wir noch heute sehr viel lernen. So wie aus biblischen Geschichten. Sie sind voller Menschlichkeit, Versagen und dem Ringen mit sich selbst. Noch in unserer heutigen Zeit können wir daran feststellen, dass wir nicht alle Fehler selbst machen müssen. Wir können aus den Fehlern vorhergehender Generationen lernen. So wie aus der Geschichte vom Stammvater Jakob.

Gleichbehandlung von Geschwistern ist wichtig

Jakob war sehr erfolgreich und er war Vater von zwölf Söhnen. Allerdings hatten nicht alle seine Söhne dieselbe Mutter. Die Frau seines Herzens hieß Rahel. Möglicherweise war das der Grund, weshalb er ihre Kinder seinen übrigen Söhnen vorzog. Jakob kannte keine modernen Erziehungsbücher und so gab er sich erst gar keine Mühe, alle seine Söhne gleich zu behandeln. Joseph, seinen Lieblingssohn, überschüttete er mit Geschenken. Er musste weniger hart arbeiten, als seine anderen Söhne und genoss in jeder Hinsicht eine Vorzugsstellung. Irgendwann platzte den Brüdern der Kragen und sie rächten sich an ihrem jüngeren Bruder. Sie überwältigen Joseph und verkaufen ihn für zwanzig Silberstücke an ismaelitische Sklavenhändler. Danach erzählten sie Jakob, sein Lieblingssohn sei von wilden Tieren gerissen worden.

Die Geschichte zeigt sehr bildhaft was ungerechte Behandlung bewirken kann. Kinder, die sich oft über lange Jahre mustergültig verhalten, mucken plötzlich auf. Joseph war bereits siebzehn Jahre alt, als ihm die Brüder so übel mitspielten.

Liebe auf alle Kinder gleichmäßig verteilen

Als Eltern können wir von dieser Geschichte lernen, dass Kinder Liebe brauchen und dass sie darauf angewiesen sind, diese von den Eltern zu bekommen. Man kann Liebe zwar nicht erzwingen, aber man kann sie sich vornehmen. Es ist ja eigentlich ganz einfach: Ein Baby, das völlig hilflos auf die Welt kommt, lädt seine Bezugspersonen dazu ein, sich um es zu kümmern und es lieb zu haben. Wenn wir dies bedingungslos tun, ohne zu überlegen: die Augen sind aber von Großonkel X, den ich eigentlich gar nicht leiden kann, dann wird die Liebe für dieses Kind wachsen.

Auch wenn dann ein zweites, oder drittes Kind hinzukommt, sollten Eltern sich vornehmen, dieses Kind bedingungslos zu lieben. Lassen Sie Gedanken wie: „Es erinnert mich an…“ gar nicht erst aufkommen. Dieses Kind ist einzigartig. Es ist Ihr Kind und gedeiht durch Ihre Liebe zu einem ganz einzigartigen Menschen.

Jedes Kind hat ein Recht auf die Zuneigung der Eltern

Liebe für alle Kinder bedeutet natürlich nicht, dass man niemals schimpfen darf, oder dass jetzt alle Kinder gleichermaßen mit allen materiellen Dingen überschüttet werden müssen. Es heißt einfach, das jeweilige Kind zu sehen und es in seinem „So-wie-es-ist-sein“  zu akzeptieren.

Die damalige Geschichte von Joseph, der in die Sklaverei verkauft worden war, ist zwar letztlich gut ausgegangen, aber das war keineswegs das Verdienst Jakobs, der erst sehr viel später davon erfuhr. Doch wir haben heute das Privileg aus solchen Erfahrungen lernen zu dürfen und werden deshalb ungerechte Behandlungen von vornherein vermeiden. Rivalität unter Geschwistern, oder gar Hass gärt immer dann, wenn Eltern es nicht schaffen, ihre Kinder gleich zu behandeln. Doch mit der richtigen Einstellung, über die Sie sich am besten noch vor der Geburt des zweiten Kindes im Klaren werden sollten, schaffen Sie diese unvoreingenommene gleiche Behandlung ihrer Kinder.

Written by Ingrid Neufeld

Die Autorin Ingrid Neufeld betreibt als Erzieherin mehrere pädagogische Blogs. Sie schreibt für Eltern und für alle, die mit Kinder zu tun haben. Zudem hat sie mehrere Kinderbücher veröffentlicht. Auf diesem Blog will sie Väter bei ihrer Erziehungsarbeit unterstützen. - Sie sind jetzt neugierig geworden und wollen wissen, was sie für Sie und Ihr Unternehmen tun kann? Dann sind Sie herzlich auf die Seite www.textdrechslerei.de eingeladen!

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