Lena-Katharina ist erst wenige Wochen alt, als sich Marie und Lukas mit der Frage konfrontiert sehen, wann denn die Taufe stattfinden soll. Die Frage wird von den frischgebackenen Großeltern aufgeworfen. Bisher hatten sich Lukas und Marie noch keine Gedanken darüber gemacht. Denn eigentlich haben die Eltern seit ihrer Konfirmation mit Kirche nichts mehr am Hut. Doch nun trifft sie die Frage der Großeltern wie ein Eimer eiskaltes Wasser. Es brechen Fragen auf, mit denen sie zu diesem Zeitpunkt nicht gerechnet haben. Soll Lena-Katharina in der christlichen Religion erzogen werden? Ist es dazu notwendig, sie taufen zu lassen? Oder ist die Taufe einfach nur ein Familienfest, das abgehalten wird, damit die liebe Verwandtschaft Ruhe gibt?
Lukas und Marie sind nicht die einzigen Eltern, die sich erst anlässlich der Taufe ihres Kindes Gedanken zum Thema Glauben machen. Doch eigentlich ist es wirklich ein guter Grund, jetzt ganz neu über Glauben nachzudenken. Der Lebensanfang eines Kindes ist ein guter Zeitpunkt zu überlegen, ob man die Schritte des Glaubens gemeinsam mit seinem Kind gehen will: Das Kind kommt in den Kindergarten. Es lernt dort christliche Feste kennen, wird an St. Martin am Martinszug teilnehmen und in der Adventszeit gemeinsam mit anderen Kindern Weihnachtslieder singen. Mit zunehmendem Alter wird es auch Fragen stellen. Deshalb macht es Sinn, wenn die eigenen Eltern diese Fragen beantworten können.
Taufgespräch mit Pfarrer oder Pfarrerin führen
Marie und Lukas entscheiden sich dafür, zunächst ein klärendes Gespräch mit dem Pfarrer zu führen. In ihrer evangelischen Gemeinde ist eine Pfarrerin zuständig. Sie erklärt ihnen, dass die Taufe die Zusage der Liebe und des Segens Gottes ist und dass ihr Kind mit der Taufe in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen wird. Lukas und Marie finden den Gedanken sehr tröstlich. Dass ihr Kind jemanden hat, der es beschützt, ist etwas Wunderbares. Gerade in der heutigen Zeit, in der Eltern oft sehr viel Angst um ihr Kind haben, ist es beruhigend zu wissen, dass Gott selbst auf dieses Kind achtet. Dieser Gedanke ist vor allem für Marie sehr wichtig. Schließlich entscheiden sie sich gemeinsam für die Taufe.
Die Taufe als Fest bewusst feiern
Nachdem Marie und Lukas ihre Entscheidung getroffen haben, suchen sie einen Taufspruch für Lena-Katharina aus. Diesen Bibelspruch wählt die Pfarrerin als Grundlage für die Taufansprache. Die Taufe selber ist ein wunderschönes Fest. Alle, die zur Taufe gekommen sind, sind festlich angezogen. Lena-Katharina liegt schlafend in den Armen der Patin. Erst als das Wasser ihr Köpfchen benetzt, zuckt sie kurz zusammen. Sie blinzelt verwundert und schaut mit großen Augen umher. Dann lächelt sie. Sie scheint sich zu freuen. Lukas und Marie freuen sich mit ihr. Es ist ihnen nicht leicht gefallen, doch jetzt sind sie sicher, dass sie ihrer Tochter helfen wollen, diesen christlichen Glauben in den sie hineingetauft wurde, auch kennenzulernen.