Smartphone – Lust oder Frust

Foto: Christina Schmid/pixelio.de

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„Und dann habe ich das Handy mit dem Mörser zerstampft“. Noch immer zeichnen sich rote Zornesflecken auf der Wange der Mutter ab, die mir das erzählte. Es ging um ihren dreizehnjährigen Sohn, der Tag und Nacht mit dem Smartphone zockte und gerade dabei war, in die Gamersucht abzugleiten. Als sie ihn wieder einmal nachts beim Zocken erwischte, griff sie zur Selbsthilfe und zerstörte kurzerhand das Smartphone.

Gefahren durch die Smartphonenutzung

Kennen Sie das auch? Es muss noch ein Level erreicht werden und noch eines… Früher kann man das Handy nicht aus der Hand legen. Insbesondere Jungs sind in Gefahr, spielsüchtig zu werden und darüber sogar die Schule zu vernachlässigen.

Das ist nur eine Gefahr, die in der Computernutzung lauert.

Eine andere Gefahr lauert darin, dass Kinder über das Smartphone zum Mobbingopfer werden können. Nie war es einfacher, andere lächerlich zu machen, als im Netz. Denn es ist leicht, jemanden zu beleidigen, dem man nicht gegenübersteht.

Sie als Eltern sollten Ihr Kind nicht nur davor schützen, Opfer zu werden, sondern auch Täter. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass das Absenden von Nachrichten im Internet Konsequenzen hat, auch wenn man die Reaktion des anderen nicht sofort sieht. Dass Wörter genau dieselbe Schlagkraft haben können wie reale Schläge. Dass man nicht nur in der Familie höflich miteinander umgehen sollte, sondern natürlich auch in der Schule. Dass man Respekt hat vor Lehrern und vor Mitschülern.

Die Nutzung von Smartphone – eine Selbstverständlichkeit?

Das Smartphone gehört für viele inzwischen zum Alltag. Eltern wollen, dass sie ihre Kinder erreichen können und natürlich sollen auch die Kinder die Eltern im Notfall erreichen können. Das ist verständlich. Die Frage ist allerdings, ob deshalb auch ein Kind im Grundschulalter bereits ein Smartphone benötigt. Falls die Kommunikation unbedingt gewünscht wird, kann auch ein „normales“ Handy genutzt werden. Es reicht vollkommen, wenn Kinder ab ungefähr zwölf Jahren ein Smartphone bekommen, das ja wie ein tragbarer Microcomputer funktioniert.

Und auch dann kann es wie im eingangs erwähnten Fall durchaus dazu kommen, dass es Sinn macht, das Smartphone wieder wegzunehmen.

Wichtig ist, dass Sie als Eltern die Kontrolle darüber behalten, was Ihr Kind mit dem Smartphone macht, was es installiert hat und wie viel Zeit es damit verbringt. Übrigens ist die Nutzung von WhatsApp erst ab 16 Jahren gestattet. Die Kommunikation damit ist also kein Grund, frühzeitig ein Smartphone anzuschaffen.

Written by Ingrid Neufeld

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