Ich erinnere mich nur allzu gut, wie das war, als ich zum ersten Mal mit Läusen zu tun hatte. Als junge Erzieherin arbeitete ich in einer Schule mit Körperbehinderten. Ausgerechnet als wir mit den Kindern eine Woche im Schullandheim verbrachten, rückte ein Kind damit heraus, dass es Läuse hatte. Die Mutter hatte es trotz Läusebefall mitgeschickt. Inzwischen kann ich die Mutter sogar verstehen: Das Kind fieberte wochenlang dem Ausflug entgegen und dann kam der Läusebefall. Deshalb verschwieg sie die kleinen Krabbeltierchen einfach und dachte sich, die Betreuer werden es schon richten.
Was tun bei Kopfläusen?
Damals war ich ziemlich wütend auf die Mutter. Zumal ja auch eine Meldepflicht besteht. Wir mussten es dann ausbaden. Das hieß für uns, fünfzehn teilweise sehr schwer körperbehinderte Kinder im Grundschulalter mehrmals mit Läusemittel zu behandeln und danach jedes Kind gründlich abzuduschen. Wir waren unerfahren und wiederholten die Prozedur lieber einmal zu oft, als zu wenig. Anschließend waren wir gefühlte 24 Stunden täglich mit dem fieberhaften Suchen nach Nissen – das sind die Läuse-Eier – beschäftigt und kämmten immer wieder allen Kindern die Haare mit einem Nissenkamm aus. Die meisten von uns Betreuern waren blutjung. Wir hatten alle keine Erfahrungen mit dem Umgang mit Läusen und auch keine Ahnung welche Mittel dagegen helfen. Diese Informationen mussten wir uns erst in der Apotheke beschaffen. Dort gibt es nach wie vor wirksame Präparate, die Sie nach Packungsanweisung meist zweimal in ca. zehn Tagen anwenden.
Der weitere Umgang bei Läusebefall
Wenn Ihr Kind Kopfläuse hat, muss es zunächst behandelt werden. Da die Kopfläuse zwar in der Regel gut bekämpft werden können, die Nissen sich jedoch häufig als resistent erweisen, sollten Sie noch einige Tage lang prüfen, ob Ihr Kind Nissen am Kopf hat. Dazu nehmen Sie einen sogenannten Nissenkamm, den Sie ebenfalls in der Apotheke erhalten. Kämmen Sie die Haare Ihres Kindes damit und überprüfen Sie, ob kleine, weiße Eier im Kamm hängenbleiben. Wenn im Kindergarten, oder in der Schule Ihres Kindes Kopfläuse aufgetreten sind, sollten Sie zur Überprüfung, ob Ihr eigenes Kind ebenfalls davon betroffen ist, genauso vorgehen. Falls Ihr Kind Kopfläuse hat, müssen Sie das in der Einrichtung melden. Ihr Kind darf erst nach Abschluss der Behandlung den Kindergarten, oder die Schule wieder besuchen. Sie müssen die Einrichtung darüber informieren, dass die Behandlung durchgeführt worden ist. Die Überprüfung mit dem Nissenkamm nach der Behandlung ist vor allem auch deshalb notwendig, weil möglicherweise einige Larven die Anwendung überleben. Nach rund 9 Tagen sind alle möglichen Larven geschlüpft. Entdecken Sie jetzt noch Larven, oder Läuse, muss die Behandlung wiederholt werden.
Was ist beim Befall von Kopfläusen noch zu beachten?
Es ist nicht notwendig, alle Haushaltsgegenstände zu desinfizieren. Das Waschen des Bettzeugs bei 60 Grad kann jedoch nicht schaden. Zudem sollten Sie natürlich Kämme und Bürsten reinigen, dann darüber können sich auch andere Familienmitglieder anstecken. Um das Gefühl zu haben, dass alle Parasiten vernichtet sind, können Sie auch Kleidungsstücke in den Gefrierschrank legen und zwei Tage darin lassen. Kopfläuse erfrieren dabei. Alternativ stecken Sie alles in einen Plastikbeutel, verschließen ihn luftdicht und warten zwei Wochen. Danach sollten die Läuse ebenfalls vernichtet sein.