Im Alter noch Vater werden – wann ist ein Mann zu alt dafür?

alte Väter, Foto:Johann Bletgen/pixelio.de

alte Väter, Foto:Johann Bletgen/pixelio.de

Während bei Frauen schon Anfang 30 die biologische Uhr zu ticken beginnt, kann „Mann“ noch durchstarten und in aller Ruhe Karriere machen. Kinderwunsch? Da denkt er noch gar nicht dran. Die Arbeit hat Vorrang, oder auch die ungebundene Freizeitgestaltung, die netten Abende mit Kumpels, die schon mal ein wenig länger werden dürfen, die spontanen Urlaube zwischendurch und natürlich auch die längeren Ferien, oder gar eine kleine Weltreise. All das wäre vorbei, wenn „Mann“ sich um Frau und Kind kümmern müsste. Auch 40 ist für einen Mann noch kein Alter. Selbst mit 50 fühlt er sich noch taufrisch.

Vaterschaft im Alter ist nicht einfach

Trotzdem sollte ein Mann, der Vater werden will darüber nachdenken, ob er seinem künftigen Kind etwas Gutes tut, wenn er allzu lange mit der Familienplanung wartet. Denn schon ein 50-jähriger, der in diesem Alter Vater wird, ist Mitte 60, wenn das Kind voll in der Pubertät steht. Auch wenn er mit 50 noch Bäume ausreißen kann, weiß er nicht, wie ein paar Jahre später die eigene Gesundheit aussehen wird. Dazu werden die Nerven mit der Zeit nicht besser. Wer mit über 60 Jahren regelmäßige Kämpfe mit einem pubertierenden Kind durchstehen möchte, braucht eine robuste Gesundheit und Nerven wie Drahtseile. Natürlich ist es keineswegs sicher, ob ein jüngerer Mensch diese Konstitution aufweist, aber sehr viel wahrscheinlicher. Deshalb macht es Sinn, die Familienplanung entsprechend früh anzugehen. Jemand, der mit 40 Jahren die Familienplanung abgeschlossen hat, macht sicherlich keinen Fehler. Natürlich ist das kein Dogma. Für denjenigen, der mit 45 Jahren, oder auch mit 50 Jahren noch einen Nachzügler bekommt, kann dies ein riesiger Grund zum Freuen sein. Für ein Nesthäkchen mag das durchaus Vorteile haben. Allerdings sind in diesem Falle auch schon ältere Kinder vorhanden. Der frischgebackene Vater im fortgeschrittenen Alter hat bereits Erfahrungen als Vater, die ihm beim nächsten Kind natürlich sehr helfen können. Selbst mit pubertierenden Kindern wird ein Vater, der das bereits aus eigener Erziehungserfahrung heraus kennt, routinierter umgehen, als ein Vater, der damit zum ersten Mal – und das im Opa-Alter – konfrontiert wird.

Väter im Opa-Alter sind keine Opas

Wer sehr spät Vater wird, darf die eigene Rolle nicht mit der eines Opas verwechseln. Als Opa hat er das Privileg, die ihm anvertrauten Kinder zu verwöhnen. Als Vater ist jedoch er derjenige, der in der Erziehungsverantwortung steht. Er muss, genau wie jeder andere Vater, dem Kind Grenzen setzen und darauf achten, dass diese auch eingehalten werden. Er muss konsequent sein und eben nicht nachgiebig, wie er es vielleicht als Großvater wäre. Ihm muss jeden Tag bewusst sein, dass er als Vater handelt und auch von seinem Kind als Vater wahrgenommen wird.

Prominente Beispiele für alte Väter

Dass Männer im fortgeschrittenen Alter Vater werden, ist durchaus kein Einzelfall. Erst im Dezember 2015 wurde Nachrichtensprecher Jan Hofer mit 64 Jahren Vater. Bekanntestes Beispiel für einen alten Vater ist Charlie Chaplin, der im Jahr 1962 mit stolzen 72 Jahren einen Sohn bekam. Doch auch der frühere Nachrichtensprecher Ullrich Wickert wurde mit 70 Jahren noch Vater. Ebenso Österreichs Bau-Promi Richard Lugner, der mit 63 nochmal Vater wurde. Er ist jetzt 83 und plant mit seiner neuen Frau Cathi (26) erneut Nachwuchs.

Written by Ingrid Neufeld

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